Die erste Phase des Projekts betraf die Erstellung eines globalen CWR-Inventars, also das Erfassen der Verbreitung und die Durchführung von Gap-Analysen, um aufzuführen, wo bisher keine CWR-Arten gesammelt wurden. Anhand dieser Anfangsstudie konnte identifiziert werden, welche CWR und an welchen Orten gesammelt werden sollten und wo, basierend auf einem globalen Datensatz früherer Sammlungen, Expertenmeinungen und Informationen darüber, wie gut sich jede Spezies zur Züchtung eignet, gemäß dem Genpool-Konzept von Harlan und de Wet aus dem Jahr 1971.[i] Das CWR-Inventar deckt ca. 193 Saatgut-Genpools ab, während die Gap-Analysen für 81 Genpools durchgeführt wurden.
Die Expertenevaluation wurde durchgeführt, um die Konservierungspriorisierung zu bestätigen, die wir in der Gap-Analyse herauskristallisiert hatten. 44 Experten wurden aufgrund ihres Fachwissens bezüglich Crop Wild Relatives dazu ausgewählt. Sie haben eine Rangliste verfasst, die ihre Sicht zur Angemessenheit der vorhandenen CWR-Proben in den Genbanken für jede Sorte der Crop Wild Relatives aufzeigen und die geographischen und ökologischen Lücken, die noch vorhanden sind. Eine weitere Rangliste wurde erstellt, um die Expertensicht bezüglich Nützlichkeit der Taxen für die Pflanzenzüchtung und die Bedrohung jeder Spezies in ihrem Lebensraum darzustellen. Mittels einer multiple Faktorenanalyse (MFA) wurde ein kombinierter Index erstellt, um alle einzelnen Bestandteile der Expertenmeinungen zu vereinen.
Das Projektteam identifizierte und priorisierte die nächsten CWR-Taxa der 29 Fokus-Saatgutgruppen für die Sammlung, während diese Taxa dazu dienten, die Sammelländer zu identifizieren. Dazu werden lokale Partnerschaften aufgebaut, um diese CWRs zu sammeln. Zudem konzentrieren sich zwei Pre-Breeding-Projekte auf Reis und Sonnenblumen, während Partnerschaften mit anderen Institutionen entwickelt wurden, um Pre-Breeding-Projekte für weitere Kulturpflanzen zu starten. Voraussichtlich werden die Pre-Breeding-Projekte für ca. 20 von 29 Kulturpflanzen durchgeführt.